Road to Hana and …

Sehr bekannt für Maui ist die Road to Hana. Die Road to Hana gilt als eine der schönsten Küstenstrasse weltweit und führt über Paia und Hana einmal rund um den Haleakala. Die Strasse hat 617 Kurven, während der Fahrt werden 56 Brücken überquert (davon der grosse Teil nur einspurig) und man fährt an Stränden, Klippen und Wasserfällen vorbei. Bereits vor unserer Ankunft in Maui hat Daniele gelesen, dass der Black Sand Beach (Waiʻānapanapa State Park) an der Road to Hana nur noch mit Reservation besucht werden kann. Die Zeitslots gingen weg wie frische Weggli, so waren wir bei der Auswahl des Tages und des Zeitfensters nicht mehr ganz so flexibel. Wir konnten den State Park dann für Montag buchen, weshalb uns an diesem Tag eine lange Autoreise bevorstand. Zum Glück in einem sehr komfortablem Mietfahrzeug 🙂 Natascha vertrug die Kurven bereits ab etwa Meile 10 nicht mehr, 40 weitere Meilen lagen da noch vor uns, diese waren jedoch weniger kurvenreich als der Anfang. Allerdings musste dieser Weg am Schluss auf der Rückfahrt nochmals zurückgelegt werden, da uns von der Umrundung abgeraten wurde.

Zwischenstops legten wir nicht allzu viele ein. Wir besuchten Wasserfälle für Fotostops, den roten Strand in Hana und machten eine Kurze Wanderung im ʻOheʻo Gulch (Seven Sacred Pools). Dort wäre ein Besuch des Bamboo Forrest geplant gewesen. Die Wanderung zu diesem Wald war uns jedoch etwas zu lang (speziell mit Kindern auf den Schultern). In der Hälfte brachen wir diesen Plan ab und machten uns auf den Nachhauseweg mit einem weitern Zwischenstopp beim Back Beach.

Wir sind die Road to Hana nun zwei- respektive dreimal gefahren. Die Landschaft ist sehr schön aber ob man hierfür wirklich über sechs Stunden im Auto sitzen will, muss jeder für sich selber beantworten. Wir tendieren eher zu nein.

Für Dienstag hatten wir Ziplining gebucht. Leider bekamen wir dann kurz bevor wir uns auf den Weg machen wollten einen Anruf des Veranstalters. Sie teilten uns mit, dass auf Grund der Winde an diesem und auch am Folgetag kein Ziplining durchgeführt werden kann. Wir wurden daher auf Donnerstag umgebucht.

Daniele und ich hatten dann geplant an die Napili Bay zu gehen. Ein neuer Strand, den wir noch nie gesehen haben und scheinbar ein guter Ort zum Schnorcheln ist. Dieser befindet sich oberhalb Lahaina. Da die Kinder sehr traurig waren, dass wir nicht Ziplinen konnten, überliessen wir schlussendlich Ihnen die Wahl, wie der Tag aussehen soll. So entschieden sie sich am Morgen den Kamaole I Beach zu besuchen und den Nachmittag am Pool von unserer Unterkunft zu verbringen. Gesagt, getan. Man muss noch kurz erwähnen, dass es in der Mitte der Wohnungen einen Pool, Fitnesscenter, Hottubs, Pingpong und Jöggelitische gibt. Das Ganze wird dann durch einen Herrn überwacht. Von diesem wurden wir informiert, dass in Lahaina ein Brand ausgebrochen sei und aktuell diese Region nicht mehr für einen Ausflug empfohlen werde. Welche Tragödie sich in den folgenden Stunden in Lahaina abspielen wird, war uns zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst. Auch haben wir keine Ahnung was der Brand für unseren Strandbesuch für Auswirkungen gehabt hätte, wenn wir Eltern unser abgedachtes Programm durchgezogen hätten. Als wir dann die Nachrichten zum Brand vor Ort aus den Medien von Maui und auf Instragramm gelesen haben, sahen wir viele Bilder von der schwarzen Rauchwolke im Städli. Die Rauchwolke war für uns auch beim abendlichen Sonnenuntergangs-Apéro ersichtlich. Von unserem Strand hatten wir eine gute Sicht auf Lanai und Lahaina. Diesen Abend sahen wir jedoch anders als sonst eine grosse dichte Rauchwolke von Lahaina bis über Lanai.

In der Nacht auf Mittwoch hat Daniele um Mitternacht einen Alarm auf sein Handy erhalten. Wir erwachten sofort ab dem so schrillen Klingelton. Der Alarm sagte, dass Kihei – also die Ortschaft in der wir unser Airbnb haben – evakuiert werden müsse. Da wir in einer Siedlung mit diversen Unterkünften waren, öffneten wir die Türe, um zu schauen, was draussen passiert. Bis zum Alarm haben wir nichts von einem Feuer bei uns gewusst, lediglich, dass ein zweites Feuer in Kula existiert und Kula sich in der Nähe von Kihei. Als wir die Türe öffneten kam uns ein starker Rauchgeschmack entgegen. Es war aber niemand zu sehen, es herrschte Totenstille.  Daniele ging dann zur Reception, ich packte die Koffer. Dank unseren Packwürfeln, war dies im Nu erledigt. An der Reception gab es Entwarnung und Daniele wurde informiert, dass wir nicht evakuieren müssen. Es handle sich nur um einen Teil von Kihei. 

Die Nacht war anschliessend nicht mehr sehr entspannt und wir fragten uns, wie die letzten Tage auf Maui enden werden.