Camper: Teil 1

Nachdem wir in Adelaide unseren Camper entgegengenommen und Campingstühle und einen -tisch für unsere Zeit im Camper dazu gemietet hatten, ging es Richtung Barossa Valley, das vermutlich bekannteste Weingebiet Australiens. Eine verkehrsarme und kurze Fahrt über Hügel und Täler war dabei ideal, um einerseits den Camper kennenzulernen und sich anderseits an den Linksverkehr zu gewöhnen. 

Nach unserer Ankunft im Barossa Valley entschieden wir uns für zwei Weingüter, in welchen wir für eine Degustation einen Halt einlegten. Beim zweiten Stop ging es nicht lange, bis wir im Gespräch mit einem Australier waren. Wie sich herausstellte, führt er Weintouren durch und schenkte uns ohne zu zögern einen Wein ein, welcher offiziell nicht degustiert werden kann. 

Vom Barossa Valley ging es zurück an die Küste, genauer gesagt nach Robe. Leider schlug das Wetter zusammen mit unserer Camperübernahme um. Es wurde einiges kälter und die Sonne zeigte sich nicht mehr so oft, was wir mit längeren Fahrten ausnutzen. Somit ging es wesentlich schneller vorwärts, als ursprünglich geplant. 

Bereits am Tag darauf ging es weiter nach Coonawarra, einer weiteren Weinregion in South Australia. Nach ein paar feinen Degustationen und Tips bezüglich Canberra und den Grampians ging es weiter auf unserer Reise. Die Grampians (Bergregion in Victoria) hätten uns sehr gereizt, das Wetter, ein grosser Waldbrand und der grosse Umweg hatten uns schlussendlich aber davon abgehalten diese aufzusuchen. 

Port Fairy hiess unser nächstes Ziel, wo auch die berühmte Great Ocean Road startet. Hier wäre eine Übernachtung vorgesehen gewesen. Da das Wetter jedoch für den Folgetag noch weniger Aufhellungen versprach, entschieden wir uns den ersten Teil der Great Ocean Road bei nicht idealen Wetterbedingungen zu befahren. Wir können jedoch nicht dem Wetter Schuld geben, dass wir die ersten Felsformationen verpassten! Bei den weiteren legten wir jedoch einen kurzen Stop ein und zu unserer Freude zeigte sich auch kurzzeitig die Sonne. Leider hatten wir weniger Glück bei der bekanntesten Felsformationen, den 12. Apostel, denn dort regnete es in Strömen.

Zirka in der Mitte der Great Ocean Road – in Apollo Bay – schlugen wir unser Nachtlager auf, bevor wir die zweite Hälfte dieser Strasse in Richtung Melbourne in Angriff nahmen. Während für uns im ersten Teil die Felsformationen das Highlight darstellten, war es im zweiten Teil eher die Strasse an sich, welche sich immer schön der Küste entlang „schlängelte“.

Aufgrund des Wochenendes und des Formel 1 Rennens in Melbourne waren die zentralen Campingplätze bereits ausgebucht, womit wir nach Dandenong auswichen. Mit den ÖV konnten wir von dort bequem und nervenschonend ins Stadtzentrum von Melbourne. Einmal mehr konnte das Zentrum bequem zu Fuss erkundet werden, wobei uns die Fussgängerzone entlang des Flusses mit seinen Kaffees, Restaurants und Bars gut in Erinnerung bleiben wird.

Ein vollständig anderes Programm erwartete uns Tags darauf. Wir machten Halt in Philip Island, welches unweit von Melbourne liegt. Zuerst besuchten wir einen Koala-Schutzpark, in welchem die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet werden können. Am Abend ging es „animalisch“ weiter. In Begleitung von einem Ranger und mit Nachtsicht- und Funkgerät ausgerüstet ging es an einen abgesperrten Strand, um Pinguine zu beobachten. Diese knapp 30 cm grossen Vögel kommen in dieser Region nach der Abenddämmerung ans Land um ihre Brutplätze aufzusuchen. Meist in Gruppen „watschelten“ die Pinguine an uns vorbei und den Strand hinauf. Nicht nur die Pinguine machen dieses Ereignis unvergesslich, sondern auch der malerische Sonnenuntergang, die Wallabys auf der Strasse und am Strand und die unendlich vielen Sterne am Himmel. Zum Schutz der Tiere war es leider untersagt die Fotokamera mitzunehmen!

Von Philip Island fuhren wir früh los, da wir eine längere Fahrt nach Lakes Entrance mit seinem 90 Mile-Beach vor uns hatten. Früh loszufahren birgt ein gewisses Risiko mit sich, da um diese Zeit die Wildtiere sehr aktiv sind und so beispielsweise Kängurus auf die Strasse springen können. Dies erlebten wir – zum Glück ohne Schaden an Fahrzeug und Kängurus – am eigenen Leib. Nach einem kurzen Sonnenbad inLakes Entranceging es zurück auf den Campingplatz, wo wir uns um eine Übernachtungsmöglichkeit für Ostern kümmern mussten, da dieses verlängerte Wochenende auch bei den Einheimischen sehr beliebt ist.

Wetterbedingt legten wir am nächsten Tag wieder eine längere Strecke zurück und fuhren nach Durras, ohne einen Abstecher nach Canberra, der Hauptstadt Australiens. Dies entpuppte sich als eine sehr schöne Fahrt, denn die meiste Zeit führte die Strasse direkt durch den Regenwald, auf welcher Natascha ihre ersten Erfahrungen als Fahrerin sammeln konnte. In Durras angekommen hatten wir einen Campingplatz mitten in der Natur. Dies hatte zum Beispiel zur Folge, dass die Kängurus teils direkt vor unserem Wohnmobil grasten. 

Von Durras ging es erstmals mit viel Verkehr in die Blue Mountains, welche wir mit kleineren Wanderungen besichtigten. Als Schweizer waren wir dabei nicht von der Bergwelt an sich überwältigt, sondern eher ab der Dimension der Wälder, welche unendlich schienen. Übrigens benötigten wir für die Wanderungen teils ein Schweizer Transportmittel, eine Seilbahn von Doppelmayr.

Nun führt unser Weg wieder Richtung Küste, doch vorerst werden wir in der dritten grossen Weinregion, dem Hunter Valley, einen Halt einlegen.